Goju-Ryu und Kobudo
Goju-Ryu ist eine der vier großen japanischen Karate-Stilrichtungen mit okinawanischem Ursprung. Ursprünglich teilte sich das Naha-te, aus welchem das Goju-Ryu entsprang, in die zwei Richtungen: Ason und Waichinzan. Die Ason-Linie erlosch mit ihrem letzten Meister Tomigusuku. Die Linie des Waichinzan vererbte sich über den Meister Higashionna und Chojun Miyagi ins heutige Goju-Ryu weiter. Im Jahre 1929 wurde dieser Name zum ersten Mal verwendet. Man erzählt, dass im selben Jahr eine große Demonstration aller japanischen Kampfkünste stattgefunden habe, und zu der der Meister seinen Schüler Shintzato Jin'n-an schickte, um ihn dort zu vertreten. Alle, bei der Demonstration Anwesenden, waren Vertreter berühmter japanischer Kampfkunstschulen. Als Shinzato von einem Reporter nach dem Stil, den er betreibe, gefragt wurde, wusste er zunächst keine Antwort.
Auf Okinawa war es nicht üblich, dass die jeweilige Kunst des Meisters einen eigenen Namen hatte. Alles wurde in den Überbegriffen Shorin-Ryu (Shuri-te und Tomari-te) und Shorei-Ryu (Naha-te) zusammengefasst. Shinzato überlegte schnell und erwiderte, sein Stil trage den Namen Hanko-Ryu (Hanko bedeutet "halb-schwierig"). Zurück auf Okinawa berichtete er Meister Miyagi von dem Vorfall. Dieser, auch ein Meister der Poesie, zitierte daraufhin einen Satz aus den "Acht Epen der Fäuste" (Bubishi): "Alles im Universum atmet hart und weich". So entstand der Name Goju-Ryu (Go = hart; Ju = weich). "Ryu" ist der japanische Begriff für "Weg". Es ist eine Mischung des Okinawa-te (harte Elemente) und des Shaolin Kung Fu (weiche Elemente), welches besonders den "Weißen Kranich Stil" betont. Beeinflusst wurde es außerdem durch das chinesische Pakua Chang, I Chuan und Tai Chi Chuan, welche Miyagi auf seinen zahlreichen Reisen zum chinesischen Festland erlernte.
1935 kehrte Meister Miyagi endgültig nach Okinawa zurück und unterrichtete dort bis zum Ende seines Lebens. Im Jahre 1952 wurde die Vereinigung für das okinawanische Goju-Ryu gegründet. Am 8. Oktober des darauffolgenden Jahres, starb der Meister und hinterließ sowohl Auf Okinawa als auch in Japan mehrere bedeutende Schüler.
Tokushinryu Kobudo ist ein Kobudo-Stil aus Okinawa. Der Begründer ist Sensei Kensho Tokumura, 10. Dan. Karate und Kobudo sind als gemeinsames System zu betrachten, denn traditionell musste man sich mit bloßen Händen auch gegen eine Waffe verteidigen können, was umso besser gelang, wenn man diese auch selbst beherrschte. Kobudo beschreibt die Verwendung von traditionellen japanischen Waffen. Die Entwicklung des Kobudo wurde maßgeblich durch den historischen Aspekt des Verbots des Besitzes von schneidenden Waffen im mittelalterlichen Okinawa geprägt. Vor allem rechtlose Bauern entwickelten und perfektionierten Waffen aus landwirtschaftlichen Geräten, wie Dreschflegel (Nunchaku), Stangen zum Wassertragen (Bo), Sensen (Kama), Pferdegeschirr und Hufeisen (Tekko) u.v.m. sowie deren Anwendung. Auch hier haben sich Trainingsformen entwickelt, wie Kata und der Kampf zwischen verschiedenen Waffensystemen. Wir folgen dem System des Tokushinryu, in dem 11 traditionelle Waffen zur Anwendung kommen (Kama, Tekko, Tichu, Tinbe u.w.).
Wir sind eine Gruppe des Shibu Tokushinryu Germany / Joshinkan Werder (http://joshinkan.de/verein/).Honbu Dojo Kopenhagen/Dänemark.
TKR hat Ableger in USA, Südamerika, Schweden, Rumänien, Deutschland mit dem Ziel, das Kobudo von Sensei Tokumura zu unterrichten.
Foto: Arta Adler